Einleitung

Wer im Trading oder beim Investieren Trends frühzeitig erkennen möchte, kommt am MACD-Indikator (Moving Average Convergence/Divergence) kaum vorbei. Er zählt zu den bekanntesten technischen Werkzeugen, um Trendrichtung und Marktdynamik zu messen. In diesem Beitrag erfährst du, wie der MACD aufgebaut ist, wie er Kauf- und Verkaufssignale erzeugt, welche Stärken und Grenzen er hat und wie du ihn mit gravitrade einfach ausprobieren und einsetzen kannst.

Was ist der MACD – kurz erklärt

Der MACD wurde Ende der 1970er Jahre von Gerald Appel entwickelt. Er basiert auf zwei exponentiellen gleitenden Durchschnitten (EMAs) – häufig mit Periodenlängen von 12 und 26 Tagen. Als Basis für die Berechnung der EMAs dienen die Preisdaten, häufig die Tages-Schlusskurse. Aus diesen EMAs werden die Bestandteile des Indikators berechnet:

  • MACD-Linie = EMA(12) – EMA(26)
  • Signallinie = 9-Tage-EMA der MACD-Linie
  • Histogramm = Differenz zwischen MACD-Linie und Signallinie

Signale verwenden

Schneidet die MACD-Linie die Signallinie von unten nach oben zeigt das, dass der kurzfristige Durchschnitt stärker ist als der langfristige – das Momentum kippt nach oben und ein Kaufsignal wird generiert. Umgekehrt wird ein Schneiden der MACD-Linie durch die Signallinie nach unten als Verkauf-Signal interpretiert. Ergänzend hilft das Histogramm dabei: Wechselt es ins Positive (Kaufsignal) oder ins Negative (Verkaufssignal) bestätigt das die Dynamik. Die nächste Abbildung zeigt an einem Beispiel, wie diese drei Elemente zusammenwirken.

Aus der Berechnung resultiert, dass MACD- und Signal-Linie immer um eine Nulllinie pendeln. Auch das Schneiden der MACD-Linie mit dieser Nulllinie (Mittellinie) wird als nützliches Handelssignal interpretiert. So verwenden viele Trader das Schneiden der MACD-Linie durch die Nulllinie von unten nach oben als Kaufsignal, von oben nach unten als Verkaufssignal.

Einen weiteren Einblick erlauben sogenannte Divergenzen. Bildet beispielsweise der Kurs ein höheres Hoch aus, das aber nicht durch ebenfalls neue Hochpunkte im MACD bestätigt wird, indiziert das einen möglichen Trendwechsel, da der Aufwärtsschwung schwächer wird. Man spricht dann von einer bärischen Divergenz.

Praxisbeispiel

Die folgende Abbildung resultiert aus einer automatisierten Trading-Strategie für die 3M-Aktie, die einzig auf zwei MACD-Indikatoren beruht. Der oberste Plot zeigt den Kursverlauf der Aktie sowie die beiden grundlegenden gleitenden Durchschnitte, die als Basis für die MACDs dienten. Darunter sind zwei weitere Plots für die beiden Indikatoren dargestellt. Der obere MACD-Indikator liefert Kaufsignale, wenn die MACD-Linie die Signallinie von unten nach oben kreuzt. Der untere MACD-Indikator liefert analog dazu Verkaufssignale, wenn die MACD-Linie die Signallinie von oben nach unten kreuzt. Die Bereiche, in denen die Signale durch Kreuzungen generiert wurden, sind jeweils farblich hinterlegt.

Wie du so eine einfache Trendfolge-Strategie wie diese in wenigen Minuten selbst erstellen, backtesten und sogar direkt für Live-Signale verwenden kannst, erfährst du in diesem kurzen Video: https://www.youtube.com/watch?v=pFfUsR-VtkQ

Stärken und Grenzen des MACD-Indikators

Der MACD-Indikator ist intuitiv und leicht verständlich. Er lässt sich flexibel konfigurieren, zum Beispiel mit anderen Zeiträumen für die EMAs, und leicht mit anderen Indikatoren kombinieren.

Wie viele ist auch der MACD ein verzögerter Indikator – er reagiert auf Kursbewegungen, was bei mittel- bis langfristigen Anlagehorizont aber oft unproblematisch ist. In Seitwärtsmärkten ist er allerdings auch anfällig für Fehlsignale.

Fazit

Der MACD ist ein sehr einfach anzuwendender Indikator, der klare Signale liefert und hilft, die Subjektivität beim Trading zu minimieren. Um die Robustheit einer MACD-Trading-Strategie zu erhöhen, kann er mit weiteren Indikatoren wie zum Beispiel dem RSI oder Stochastik kombiniert werden.

Du kannst diesen und weitere Indikatoren kostenlos unter www.gravitrade.at ausprobieren und direkt für die strukturierte Erzeugung von Kauf- und Verkaufssignalen verwenden und dein Trading so auf die nächste Stufe bringen.